BLICK-BOXEN
wortregen II: blick-boxen
die zwei blick-boxen aus der serie wort-regen, gehören zur familie der schrObjekte. sie sind eine materialisierung von ginkas schrift, die in diesem fall zum bild wird. bild und schrift durchdringen einander. im quadrat-format bilden sich schreibprozesse und dichtungsmassen ab, d.h. sie werden sichtbar und verlassen das buch als format. deshalb nennt ginka ihre blick-boxen auch geDICHt-halter. einzelne gedichte finden halt in den transparenten taschen bzw. boxen des quadrats. die 6 x 8 poeSIE-taschen eines blick-quadrats laden zum lesen in verschiedene richtungen einen. sie können einzeln, diagonal, in reihen oder spalten gelesen werden. die reihenweise lesung von links oben nach rechts unten entspräche einem linearen lesen, wie es das format buch nahelegt. geDICHt-halter formatieren schrift anders. die zum schrift/bild tendierenden blick-boxen bieten mehr verknüpfungen an. sie laden zur aktiven herstellung von HYPERtexten ein, deren links immer wieder neu gelegt und gelöscht werden können. mit LINKS schreiben, heißt ver-linken und sinn ent-sichern. in blick-boxen lässt sich blick deponieren und poetisch mobilisieren. sie sind einladend, wecken neugier und lassen auf der folie und durch sie spiegel-effekte und schatten-spiele entstehen. erzählt wird in den geDICHten von liebe. sie ist findet im cyberspace auf einem transmedialen software kissen zwischen Mrs. WINDOWS & MR. I-MAC statt. das unmögliche passiert. sie lieben sich via blick-boxen. scheren, schreib-stifte, taschen-griffe, zitate, gedanken-schnipsel lassen immer wieder neue poetische be-griffe aus der computer-sprache von windows, mac, apple, dis-KETTE und anspitzer auftauchen. worte-regen klopft an fenster, neue fenster öffnen sich und die funktionale sprache der software wird zur visuellen poeSIE. Torsten Flüh |
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blick-boxen 1 & 2, GINKA 2007 Literaturforum im Brecht-Haus |
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© Ginka Steinwachs & Torsten Flüh 2017