"meine männer sind viele. mehr als einer. sie werden
auf der strasse herangezoomt. kamera des blicks.
manchmal, nicht immer, gelingt es, im aussen auch
deren inneres zu erfassen. dann gewinnt der text
röntgenblick.
meine männer sind blind, kahl, fett. klingt das nach
lecker? doch wohl nicht. sie fallen als leckerbissen für
mein schriftmaul zunächst auch darum nicht auf, weil
sie besonders positiv, sondern bloss, weil sie anders
sind.
sie sind a n d e r s & stellen ihr anderssein gegen eine
angepasste & jeansgesellschaft auch mehr oder minder
bewusst zur schau. das gilt jedenfalls für jack, den
blinden sticker-mann, und für paul, den kahlvioletten
vertreter der marke x-trax.
und für die fette dragqueen wim -schallplatte auf dem
kopf, darauf die rote bommel - wie sie am ende mehr
dragking ist. ein er also." (Ginka Steinwachs)
Regie: Götz Naleppa
Komposition: Ignaz Schick
Mit: Natascha Nikeprelevic, Martin Engler, Ginka Steinwachs
Vokalkomposition und Gesang: Natasche Nikeprelevic
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: DKultur/RB 2012
Länge: ca. 60"
Foto: Nele Martensen
© Ginka Steinwachs & Torsten Flüh 2012